Erdbebenhilfe in der Türkei: Suche nach ersten Anknüpfungspunkten

Erdbebenhilfe in der Türkei: Eifellicht e.V., MMS Humanitas und Dt.-Türk. Kulturverein Jünkerath suchen erste Anknüpfungspunkte zu passgenauen 1:1 Hilfen vor Ort in den Erdbebengebieten

Erster Erkundungstag (17.02.)

Bereits am ersten Tag konnten wir im Türkischen Erdbebengebiet zwischen Gaziantep und Kahramanmaraş mit dem privaten Verein „Gülnar bir dernegi“ über 30 beispielhaft engagierte türkische Ehrenamtler aus der Region als unterstützungswürdiges Hilfsprojekt vor Ort kennenlernen. Sie versorgen täglich verlässlich tausende in Zelten und teilzerstörten Häusern unter Not und Elend leidenden Menschen in unfassbar stark und flächendeckend zerstörten Städten, Vierteln und Dörfern mit allem was bedarfsgerecht benötigt wird. Hier konnten wir bereits mit ersten Geldspenden neben Treibstoff für die Transporter sowie insbesondere den Kauf von Frauenunterwäsche, umfangreicher Hygieneartikel und Baby-Hygiene und Babyspezialnahrung kräftig unterstützen.

Die Begleitung durch Gül und Salih Sarp vom Deutsch-Türkischen Kulturverein Jünkerath ist uns ein unverzichtbarer „Türöffnung“ und Schlüssel zu direkten Kontakten in einem traumatisierenden Katastrophengebiet. Recht herzlichen Dank für Rat und Tat.

Unsere Eindrücke einer unfassbar schlimm teilzerstörten Lebenswelt, aber auch der Optimismus der privaten Helfer, sollen nachfolgende Fotos vermitteln.

Bitte Spenden Sie weiter für konkrete Hilfe, die ankommt! auf …

Zwei Erkundungstag (18.03.)

Wir fahren entlang schwerster Erdbebenauswirkungen im Einzugsbereich İslahiye, Gaziantep, total zerstörte Dörfer und Städte aufgesucht und überlebenden Bewohnern sowie Offiziellen sprechen können. Ein derartig flächendeckendes Bild der Zerstörungen ist für uns kaum vorstellbar gewesen.

Die Bewohner können oder dürfen seit den Beben nicht mehr in ihre Wohnungen und sind auf Zelte, meist ohne Heizungen, angewiesen. Der türkische Katastrophenschutz ist extrem belastet und die Betroffenen kämpfen täglich um eine Versorgung mit Lebensnotwendigem.

Im Dorf Sulumagara, mit allein 200 Erdbeben-Toten und vielen Schwerverletzten haben wir die Helfergruppe um Hacer Bülbül aus Istanbul getroffen, die sich individuell um die Bewohner kümmern. Sie organisieren zusätzlich zu den Zelten größere professionelle Wohnzelte für mind. 6-10 Personen mit wetterfesten Innen- und Aussenzelt sowie Holzöfen. Darüber hinaus koordinieren sie die Verteilung von privaten Hilfsgütern in den kleineren Dörfern.

Hier konnten wir von Eifellicht und MMS Humanitas maßgeblich zur weiteren Beschaffung von Großzelten unterstützen.

Wollen auch Sie die Helfer vor Ort beim Kauf von komplett ausgestatteten Groß-Zelten unterstützen: eine Notunterkunft mit wind- und wetterfestem Material kostet in der Türkei rund 450 Euro.

Bitte Spenden Sie weiter für konkrete Hilfe, die ankommt!

Dritter Erkundungstag (19.03.)

Nachdem wir am gestrigen Abend ein stärkeres Nachbeben 5,1-5,3 im gleichen Epizentrum wie zuletzt in Kahramanmaraş in unserer mehrstöckigen Unterkunft in der Stadt Gaziantep, Türkei, selbst erleben mussten, ist nochmal klar geworden, dass der sicherste Schlafplatz trotz eisiger Winternächte in der erweiterten Erdbebenregion besser im Freien in Zelten ist.

Heute haben wir entlang von İslahiye, gezielt die stark von den Beben betroffene Hafenstadt Iskenderun/Hatay aufgesucht. Dort haben wir uns mit Vertreterinnen eines Vereins „Hilfen für Bedürftige“ (frei übersetzt) getroffen.

Dilaara steht über Verwandtschaft, die in Deutschland lebt, seit dem Erdbeben in Kontakt mit MMS Humanitas. Sie und Ilayda sowie ihre Vereinsmitglieder und Freiwillige helfen derzeit den Überlebenden, in dem sie die staatlichen Hilfsgüterdepots anfahren und Güter zu den Menschen bringen. Sie betont im Kreis von Helfern und selbst privat aufgenommenen obdachlosen Erdbebenopfern, dass viele Hilfsgüter noch fehlen. So kommt ausreichend Nahrung vom Staatlichen Katastrophenschutz oder Türkischem Roten Halbmond. Aber auch hier hören wir wieder, dass vor allem ausreichend große Zelte, Frauenunterwäsche, Hygieneartikel und Babynahrung priorisiert fehlen und außerhalb der Stadt besorgt werden müssen. Die Privaten Kümmerer und Überlebenden sind dankbar für jede Hilfe mit dem Nötigsten zum Leben.

Nach einer kurzen Begehung der stark zerstörten Innenstadt, u.a. mit einer einsturzgefährdeten Augenklinik und ein Viertel mit total zerstörten hohen Mietshäusern, wo aus einem Mietkomplex alleine 60 Tote geborgen wurden, sowie des vom Militär vor Plünderungen geschützten Obdachlosen-Zeltlagers, entschieden wir uns zu einer gemeinsamen Kooperationen mit humanitären Hilfen, die direkt ankommen sollen. Hierzu konnten wir Ilayda und Dilaara erste Soforthilfen für ihren privaten Verein vermitteln.

Sehr bewegend waren am Nachmittag Lautsprecherdurchsagen, wo bei absoluter öffentlicher Ruhe die Namen und Fundorte der letzten Leichenbergungen bekanntgegeben wurden.

Auch hier können wir mit mit Ihren Spenden weiter konkret Hilfe leisten, die ankommt!

Rückreise an Rosenmontag

Während des Rückflugs aus dem Südost-Anatolischen Erdbebengebiet erreichen uns bereits die ersten Fotos bedarfsgerecht vor Ort organisierter Hilfsgüter für über 1.700 Überlebende in 470 Zelten im Bereich zwischen Gaziantep und Kahramanmaraş sowie aus Bergdörfern im Bereich İskenderun, Provinz Hatay in der türkischen Mittelmeerregion.

Unsere Kooperationspartner Gül und Salih Sarp, vom Deutsch-Türkischen Kulturverein Jünkerath, haben den letzten Tag vor Abreise noch genutzt, um Trinkwasser, Obst, Nahrung und vor allem Hygieneartikel für die Menschen ohne Zugang zu einer eigenen Versorgung zu kaufen, mit einer privaten Gruppe zu portionieren und in die Dörfer zu den Notleidenden zu bringen.

In İskenderun wurden ebenfalls Notproviant und wieder dringlich benötigte Hygieneartikel gekauft und in die schwer zugänglichen Bergdörfer den Überlebenden übergeben.

Tagesaktuelle Informationen finden Sie u.a. auf unserer Eifellicht-Facebook-Seite.

Unser Versprechen: Mit Ihrer Hilfe leisten wir „Hilfe, die ankommt!“

Nur mit Ihrer Hilfe können wir direkt 1:1 helfen. Hierzu rufen wir weiter zu Geldspenden auf.

Unser Eifellicht Spendenkonto lautet:
IBAN DE98 5865 1240 0000 0320 60
– für Spendenquittungen ab 300 Euro bitte Anschrift vermerken –

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Oder sprechen Sie uns direkt für Hilfen oder eigene Ideen zur Erdbebenhilfe o.a. Hilfsprojekte (wie arbeiten immer noch in der Fluthilfe und Ukraine-Hilfe) an.

Kontakt bitte an unseren

2. Vors. Heinz-Peter Thiel, TEL +49 172 5602865

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