Um den Mammut- Eifellicht-Hilfsgütertransport nach Rumänien und Ukraine gebührend zu verabschieden, trafen sich Familienangehörige, Eifellicht- Mitglieder und Vorstand, Pfarrer i.R. Günther Schramm, Bürgermeister Hans-Peter Böffgen und Stadtbürgermeister Uwe Schneider Freitag um 19.00 in Gerolstein, Lissinger Straße.
Vorsitzender H.P. Thiel: „Es liegt uns am Herzen, an Hilfen zu leisten, was möglich ist. Wir können die Welt nicht retten. Wenn der ein oder andere Stein mit ein paar Tröppelcher nass wird, dann ist er irgendwann nass – soll heißen: unsere Hilfen verstetigen sich verlässlich auf Dauer-Kooperationen, solange Eifellicht-Hilfen möglich sind und benötigt werden.“ Er zählte Leistungen der letzten beiden Jahre auf: „Eifellicht fährt immer in die gleichen Bereiche um Armutshilfe zu leisten. Erdbebenhilfe in der Türkei, Hilfen für Ukraine und Rumänien, unzähligen Transporten, die in Gerolstein direkt abgeholt oder vermittelt wurden.“ Fluthilfe – nicht nur für Ahr, sondern auch die anderen betroffenen Gebieten Richtung Mosel und Rhein. „Fluthilfe ist nicht vergessen! – Wir fahren heute noch Sachspenden für die Fluthilfe aus!“ berichtete er und weiter: „Was viele nicht wissen, Eifellicht ist auch lokal präsent. Wenn jemand Not hat, helfen wir auch hier vor Ort. Spenden, die Eifellicht bekommt, werden 1 zu 1 weiter gegeben“. H.P. bedankte sich bei den vielen Spendern für Sachspenden von Kachelöfen bis elektrischenKrankenfahrstühlen sowie für die Unterstützung der VG-Verwaltung besonders bei Helga Lützen, die seit Jahren notwendige Bescheinigungen für Humanitäre Transporte organisiert. Neu ist: Diesmal nimmt der Vereinsbus der Verbandsgemeinde am Hilfskonvoi teil. Dafür bedankte sich H.P. Thiel besonders bei VG-Bürgermeister Böffgen: „Wir tragen den Gedanken der Barmherzigkeit und Solidarität in die Welt – immer mit Gerolstein verbunden“.
Die Ladung der drei Sattelschlepper (40t) und zwei 7,5 t-LKW mit Anhänger besteht diesmal aus 123 Krankenhausbetten, Bettzeug, med. Versorgungsmaterial (vom Marienhaus Klinikum Bendorf), OP-Ausstattung und klinisches Material (vom Sankt Elisabeth-Krankenhaus), ausgesonderte Ausrüstung der Feuerwehr Gerolstein, Orthopädische Geräte, Rollstühle und vielem mehr.
Eifellicht unterstützt mit einem Badeofen, Heizkörpern, Kinderbetten und JOLEKA-Sachspenden ein Sozialprojekt eines rumänischen Kooperations-Vereins RTS (Relief and Trust Society) in Vama/Rumänien.
„Außer uns fährt keiner mit sechs LKw‘s voller Betten in die Welt hinaus“ ,so der Eifellicht-Vorsitzende. „Da ist so viel Not – Chotyn (Ukraine) mit 18.000 Einwohnern hat 7.000 Binnenflüchtlinge aufgenommen. Verletzte Soldaten erfordern die Umstellung des Krankenhauswesens. Reha-Zentren werden dort gebaut.
Besonders bedankte er sich bei dem dreizehn-köpfigen Transport-Team mit Alfred Cornesse, der nicht nur dreißig Jahre Mitglied sondern auch siebzehn Jahre im Vorstand war und Verantwortung getragen hat.
Zwischen den Vereinsmitgliedern herrscht ein respektvoller und kameradschaftlicher Umgang. Deshalb ist Sicherheit gewährleistet: „Wenn die Lage am Zielort in er Ukraine nicht einstimmig als sicher betrachtet wird, entscheidet die Gruppe vor Ort, das Plan b in Kraft tritt: Zwischenlagerung in Rumänien und die Ukrainer kommen die für sie bestimmten Hilfsgüter dort abholen. Der Leitsatz des Vereins: „Hilfe, die ankommt“, ist garantiert.
Transportleiter des Mammut-Hilfstransportes Alfred Cornesse, bestätigte die Außenwirkung der Eifellicht-Aktivitäten. „In einem Kinderheim in Russland stellte ein Jugendlicher ihm vor Jahren die Frage: „Deutschland? gehört das auch zur Eifel?“ „Diesmal wird es ohne Zweifel eine ganz stramme Tour – keine Erholungsfahrt, garantiert nicht!“ Den Mitfahrenden ist dies bewusst. Die vielen einzelnen Etappen wurden vorgestellt. Bis zur ersten Übernachtung vor Budapest sind 1.100 km zurück zu legen. Nach Tragu-Lapus müssen dann 520 km Landstraße bewältigt werden. Die letzten 35 km beschrieb Alfred Cornesse als enge Serpentinen, die Strecke. Guru-Homora und weitere Stationen folgen. Dienstag soll die Ukraine selbst angefahren werden. Der Zeitplan ist eng getaktet. Pro LKW wurden über fünf Stunden mit vielen Helfern zum Beladen in Gerolstein benötigt. Das Abladen soll schneller gehen in 3-4 Stunden.
Stadtbürgermeister Uwe Schneider war begeistert vom Umfang des Hilfstransportes:
„Eifellicht bedeutet nicht nur Helligkeit sondern auch Strahlkraft. Eure heutige Aktion mit dem ganz großen Konvoi ist eine fantastische Leistung. Sie hat – gerade in der jetzigen Zeit – große Strahlkraft. Allergrößte Wunsch ist, dass ihr gesund bleibt und gesund zurückkommt!“
Auch für Bürgermeister Hans-Peter Böffgen war es ein ganz besonderer Moment und er lobte die außergewöhnliche Eifellicht-Aktivitäten. Er ging auch auf die Siebentausend Binnen-Flüchtlinge, die Chotyn aufgenommen hat und die 500, die die VG Gerolstein vielleicht demnächst erwartet, ein.Den OP aus dem Krankenhaus in Gerolstein hätte er viel lieber dort behalten. Aber es sei besser, er helfe Menschen, als ungenutzt zu sein. „Da wird einem bewusst, dass jede Medaille zwei Seiten hat“
Die Fahrer bat er, besonders aufzupassen .Neben der Zusage, Eifellicht weiterhin zu unterstützen weckte er die Neugier auf ein weiteres gemeinsames Projekt.
Traditionsgemäß segnete Pfarrer i.R. Günther Schramm den Konvoi und alle Helfer. Der lateinische Ausdruck: ‚Benes Dicere‘ = Gute Dinge zu sagen würde bei Eifellicht verwirklicht gemeinsam zusammengeführt mit guten Taten.
Die Rückkehr der Eifellicht-Mannschaft wird am Sonntag in einer Woche erwartet. Eifellicht sucht immer Mit-Macher und Unterstützer; nur mit Spenden sind passgenaue Hilfen aus der Eifel möglich. Infos: www.eifellicht.de.